Richtig bewerben: Brainteaser
In meiner Blog-Rubrik „Richtig bewerben“ erhalten Sie verschiedenste Tipps zur Jobsuche, angefangen von der Erstellung überzeugender Bewerbungsunterlagen bis hin zum Verhalten im Vorstellungsgespräch oder im Assessment Center.
Heute geht es um sogenannte „Brainteaser“ in einem Auswahlverfahren.
Ein Brainteaser – was ist das?
Ein Brainteaser ist eine Denkaufgabe und wird immer mal wieder in ein Auswahlverfahren eingebaut. So sitzen Sie beispielsweise in einem Vorstellungsgespräch und haben gerade verschiedene Fragen rund um Ihren bisherigen Werdegang beantwortet, als Ihre Interviewpartner auf einmal sagen „So, wir haben da noch eine ganz andere Frage…“ Und dann kommt der Brainteaser, zum Beispiel:
„Wie viele Katzen gibt es in deutschen Single-Haushalten?“
„Wie viel Kleingeld liegt in einem Einkaufszentrum durchschnittlich auf dem Boden?“
„Wie viele Weingummis passen in einen Kleinwagen?“
Lassen Sie sich nicht verunsichern
Nun sind Sie gefragt – im wahrsten Sinne des Wortes. Was tun? Ganz wichtig: Lassen Sie sich nicht stressen – das sagt sich immer so schön, ich weiß. Es kommt weniger darauf an, dass Sie die exakte Antwort nennen, sondern vielmehr, wie Sie die Antwort herleiten, sprich wie Sie die Fragestellung analysieren. Und das schaffen Sie auf jeden Fall mit gesundem Menschenverstand und indem Sie Ruhe bewahren. Meistens erhalten Sie auch gar kein Notizpapier, keinen Stift, keinen Taschenrechner, sodass das Ergebnis ja eh nicht exakt werden könnte. Jedenfalls habe ich diesen Anspruch in der Praxis auch noch nie erlebt. Es wäre etwas anderes, wenn Sie einen Aufgabenzettel und Arbeitsmaterialien erhalten und aufgefordert sind, im Rahmen einer gewissen Bearbeitungszeit eine konkrete Lösung zu berechnen.
Doch wie geht man einen Brainteaser nun an?
Sie leiten Ihr Ergebnis schrittweise her. Nehmen wir die Katzen in den deutschen Single-Haushalten. Folgende Gedanken könnten Sie sich beispielsweise machen:
- Wie viele Einwohner*innen gibt es derzeit in Deutschland?
- Von wie vielen Haushalten sprechen wir?
- Wie viele davon sind Single-Haushalte?
- In wie vielen Single-Haushalten leben Haustiere?
- Es könnten ja neben den Katzen auch Hunde, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Vögel, … unter den Haustieren sein – wie hoch ist wohl der Anteil der Katzen?
- Und gibt es dann nur eine oder mehrere Katzen?
So haben Sie den Sachverhalt in immer kleinere Einheiten zerlegt und können eine Antwort herleiten.
Was hat das in einem Auswahlverfahren zu suchen?
Unternehmen legen in den meisten Stellenanzeigen wert auf „analytisches Denkvermögen“. Das wird gerne in Form einer Fachaufgabe abgefragt, in der Bewerber einen Sachverhalt analysieren und danach eine Lösung präsentieren sollen. Nicht immer passt eine ausführliche Fachaufgabe in ein Auswahlverfahren – zum Beispiel, weil es sich um ein Erstgespräch handelt, weil aus Zeitgründen keine Fachaufgabe mehr erstellt werden konnte oder einfach, weil es für die zu besetzende Position keinen Sinn macht, eine Fachaufgabe einzusetzen. Mit einem Brainteaser kann das Unternehmen in kurzer und knackiger Form erleben, wie der Bewerber eine Aufgabe analytisch-logisch angeht und ob er sich verunsichern lässt. Im Alltag können sich ja in der Tat ähnliche Situationen zutragen, die Führungskraft würde es dann nicht Brainteaser nennen, sondern „kurzfristiger Arbeitsauftrag“. Und sie hätte die Anforderung an ihre Mitarbeiter, dass sie sich der Fragestellung zügig, pfiffig und ruhig annehmen, um schnellstmöglich eine Antwort zu liefern:
„Ich brauche in einer halben Stunde die Zahlen xy zum Kunden abc, können Sie mir die bitte zusammenstellen und reinreichen?“
„Geschäftsführer Meier-Müller-Schulze hat vorhin im Meeting darum gebeten, ein Ideenpapier zum Thema xy zu erhalten. Die Konkurrenz arbeitet wohl auch gerade an diesem Thema, was könnten wir da machen? Lassen Sie uns mal gerade brainstormen, er will das Paper in einer Stunde haben.“
„Wie erklären Sie sich die Zahlen der letzten Woche auf unseren Social Media Kanälen? Geben Sie mir bitte Ihre Einschätzung, wo wir noch ansetzen können, um mehr Klicks zu generieren.“
Brainteaser und Lösungen im Netz
Im Netz finden Sie verschiedene Brainteaser und Vorschläge für Lösungswege, zum Beispiel auf den Karriereseiten der Süddeutschen Zeitung.
Einen erfolgreichen Bewerbungsprozess wünsche ich Ihnen!
Noch mehr Tipps
In verschiedenen Blog-Beiträgen oder auch in meinen Bewerbungstrainings in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet erhalten Sie noch mehr Tipps für Ihre Bewerbung.
Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie mich gerne an! Hier finden Sie meine Kontaktdaten.
Übrigens
Wie genau kennen Sie Ihre Stärken?
In diesem neu konzipierten Mini-Workshop können Sie Ihren Stärken gezielt auf die Spur kommen. Kreativ, fokussiert und mit sichtbaren Ergebnissen „to go“.
Mehr dazu in meinem Blog und in der neuen Trainingskategorie Persönlichkeitsentwicklung.
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